Der im 17. Jahrhundert erbaute Palazzo Salviati befindet sich im Florentiner Stadtteil Oltrarno und ist ein schönes Beispiel für den toskanischen Manierismus. Er beherbergt zahlreiche Kunstwerke, einen Prunksaal und einen wunderschönen italienischen Garten.

Der Palazzo Salviati, in dem das Waldenser Gästehaus von Florenz untergebracht ist, erhält seine heutige Form in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, als der Architekt Gherardo Silvani im Auftrag von Giovanni Andrea Del Rosso verschiedene Gebäude zusammenlegt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts geht der Besitz an die Familie Salviati und dann an die Ricasoli über, um schließlich 1861 von der Presbyterianische Kirche in Irland erworben zu werden, die ihn später der Tavola der Waldenser schenkt. Bis 1922 war in dem Gebäude die Theologische Fakultät der Waldenser untergebracht, danach das Gould-Institut und schließlich wurde das Gästehaus eingerichtet.

Das Gebäude zeichnet sich durch die vielgliedrige Morphologie der Innenräume aus und grenzt an zwei Straßen an, die Via dei Serragli und die Via Maffia. Die Fassade an der Via dei Serragli ist von schlichter Eleganz und entspricht dem als toskanischem Manierismus bezeichneten Stil.
Die ursprüngliche Anlage des Gebäudekomplexes lässt sich noch an Grundriss und Gestaltung des Erdgeschosses erkennen: Vom Eingang in der Via dei Serragli aus gelangt man in den Innenhof mit Säulen aus Pietra serena, die ein Kreuzgewölbe tragen. Eine steinerne Treppe führt in den ersten Stock, in dem es einen großen Salon mit Kassettendecke gibt, der über drei Fenster verfügt, die auf den Garten blicken. Schon im 17. Jahrhundert war der Palazzo für seine Gemäldesammlung berühmt, zu der vor allem Werke von florentinischen, aber auch neapolitanischen Künstlern gehörten. Im großen Saal kann man noch heute vier große Gemälde bewundern, die einst Fürst Giovan Carlo de´ Medici bei Marcantonio Angiolelli in Auftrag gab.

An den Gebäudekomplex grenzt ein weitläufiger Garten, den auf der einen Seite ein Laubengang mit Kreuzgewölbe abschließt. Der im 16. Jahrhundert angelegte Garten bewahrt im unbebauten Teil seine ursprüngliche Anlage, die der Architekt Silvani um weitere Elemente bereichert hat. Im hinteren Teil des Gartens befinden sich ein sechseckiger, ebenfalls von Silvani angelegter Brunnen mit einer Ädikula mit dreieckigem Tympanon, die mit schwammartigen Felsen verkleidet ist; einst schmückte sie eine Apollo-Statue, heute dagegen eine Skulptur mit Löwenkopf. An den Ecken ist das Wappen der Del Rosso angebracht, mit einem zinnengeschmückten Turm auf einem Schild in Form eines aufgerissenen Munds, nach dem Beispiel Buontalentis.

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